#1

Deutschland hat KEINEN Kader mehr

in Rund um unsere Schweifträger 28.05.2009 20:48
von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte

Spitzen-Kader der Reiter aufgelöst


Reiterliche Vereinigung löst Spitzen-Kader auf. Foto: Bongarts/Getty Images
In einem bislang beispiellosen Akt hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) in der Doping-Debatte durchgegriffen. Die FN löste sämtliche Spitzen-Kader der olympischen Disziplinen Springen, Dressur und Vielseitigkeit auf und sperrte zudem den viermaligen Olympiasieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck) für alle Nationenpreise. Beerbaum hatte mit seinen jüngsten Aussagen zum Umgang mit Medikationen bei Pferden für einen Eklat gesorgt.

Damit riskiert die Reiterliche Vereinigung, dass sie zurzeit ohne Top-Kader dasteht und für Championate wie Europameisterschaften keine Mannschaften zur Verfügung hat. Unabhängig davon ist allerdings die Nominierung für die Nationenpreise, die Bundestrainer Otto Becker nach Leistungen vornehmen soll.

"Schritt Richtung Glaubwürdigkeit"

"Mit der Auflösung der Kader möchten wir einen wichtigen Schritt Richtung Glaubwürdigkeit unternehmen. Bevor ein Reiter wieder in den Kader aufgenommen werden kann, muss er sich der Sonderkommission stellen und sich zu seiner Einstellung sowie seinem Verhalten als Spitzenreiter äußern", sagte FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau.

Dosb-Generaldirektor Michael Vesper begrüßte die Entscheidung der FN. "Ich halte es für sinnvoll, dass die Reiterliche Vereinigung jetzt einen harten Schnitt macht und mit Hilfe unabhängiger Fachleute umfassende Aufklärung anstrebt", sagte der frühere Grünen-Politiker.

"Ich sehe viel Positives an der Entscheidung"

"Ich sehe viel Positives an der Entscheidung. Endlich werden alle Beteiligten von einer unabhängigen Kommission befragt und berurteilt", sagte Ludger Beerbaum dem Sport-Informations-Dienst (SID). Bezüglich seiner Suspendierung für den Nationenpreis war Beerbaum jedoch verärgert. "Da hätte ich mir eine andere Formulierung gewünscht. Vielleicht hätte man sagen können, dass meine Teilnahme ruht." Altmeister Paul Schöckemöhle (Mühlen) reagierte zufrieden: "Ich bin positiv überrascht und finde es richtig, dass endlich Ordnung geschafft wird."

Bei der Sonderkommission handelt es sich um eine unabhängige Kommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (Dosb), die Verbandsfunktionäre und Reiter anhören und deren Einstellung zu aktuellen Doping- und Manipulationspraktiken überprüfen soll. Reiter haben erst nach Anhörung und Beurteilung durch die Kommission wieder eine Chance, in die Spitzen-Kader zurückzukehren. Die Kommission nimmt Anfang Juni ihre Arbeit auf, erste Ergebnisse werden innerhalb eines Monats erwartet.

Beerbaum sorgte für Wirbel

Ludger Beerbaum hatte am Wochenende in einem Interview zugegeben, in der Vergangenheit beim Umgang mit Medikationen nicht immer die Regeln eingehalten zu haben. "Im Laufe der Jahre habe ich mich darin eingerichtet, auszuschöpfen, was geht. In der Vergangenheit hatte ich die Haltung: Erlaubt ist, was nicht gefunden wird. Das ist heute nicht mehr aufrechtzuerhalten", sagte der 45-Jährige und sorgte damit für großen Wirbel.

Präsidium und die Geschäftsführung Sport der FN hatten am Donnerstag mehrere Stunden getagt und die jüngsten Vorfälle ausgewertet. Dabei standen die Verbands-Bosse unter großem Druck. Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender hatten bereits einen Abbruch der Verhandlungen über die Verlängerung des TV-Vertrages angedroht. Der Vertrag, der am Jahresende ausläuft, bringt dem Verband eine Mill. Euro pro Jahr.

Neben den Aussagen Beerbaums hatten zuletzt Hinweise über weitere Manipulationen im deutschen Springreit-Lager bei Olympia 2008 für Aufsehen gesorgt. So wurde Marco Kutschers Pferd Cornet Obolensky in Hongkong unangemeldet behandelt. Zudem soll Christian Ahlmanns Pferd Cöster, das ohnehin schon für einen Doping-Fall bei Olympia gesorgt hatte, weitere Medikationen erhalten haben. Während die FN ihre Ermittlungen aus Mangel an Beweisen eingestellt hat, sind die Untersuchungen des Weltverbandes FEI noch nicht abgeschlossen.



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#2

RE: Deutschland hat KEINEN Kader mehr

in Rund um unsere Schweifträger 28.05.2009 20:52
von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte
Aber: Altmeister Paul Schöckemöhle (Mühlen) reagierte zufrieden: "Ich bin positiv überrascht und finde es richtig, dass endlich Ordnung geschafft wird."
Der hats doch gerade nötig.
Wurde auch Zeit haben alle Scheiß am Hacken. Und dann nehmen sie hoffentlich nicht den einen oder anderen wieder doch rein, wenn der die vollsülzt...oder n Flachbildschirm schiebt

Das war noch nie da und jetzt? Am WE ist Wiesbaden. N Riesen ding. Weltcuppunkte und Riders Tour mit mehreren 100T Euro dotiert... Die Weltelite reitet in Deutschland. Ohne deutsche Beteiligung. Oder es wäre für NAchwuchs offen. Ohne Spitzenpferde nicht zu schaffen. Absagen kann man nicht, da stecken Millionen drin.

Allerdings: Unabhängig davon ist allerdings die Nominierung für die Nationenpreise, die Bundestrainer Otto Becker nach Leistungen vornehmen soll.
Das ist doch wieder halbherzig. Aber der Beerbaum bleibt gesperrt.


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zuletzt bearbeitet 28.05.2009 20:54 | nach oben springen

#3

RE: Deutschland hat KEINEN Kader mehr

in Rund um unsere Schweifträger 05.06.2009 08:05
von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte

FALL AHLMANN: Bei den olympischen Reiterwettbewerben in Hongkong wird Ahlmanns Pferd Cöster positiv auf die verbotene Substanz Capsaicin getestet. Der Internationale Verband FEI sperrt den Springreiter aus Marl wegen verbotener Medikation im Wettkampf für vier Monate. Der FN, die das Vergehen als Doping wertet und den Reiter für zwei Jahre für das Nationalteam ausschließt, genügt das nicht. Sie reicht Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne ein. Die CAS-Richter geben dem deutschen Verband Recht, Ahlmanns Strafe wird auf acht Monate bis zum 20. April dieses Jahres verlängert. Der Reiter selbst hatte argumentiert, das Mittel Equi-Block benutzt zu haben, um den Rücken des Pferdes Cöster einzureiben.

FALL KUTSCHER: Das Pferd Cornet Obolensky erhielt nach der ersten Runde des olympischen Teamwettbewerbes eine Injektion mit den Mitteln Arnika und Lactanase. Diese Medikation durch eien Pflegerin war nicht angemeldet. Die FEI will Kutscher nun suspendieren. Das FEI-Bureau stellt einen entsprechenden Antrag an das Sportgericht des Verbandes, nachdem eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet wurde. Die verbotene Medikation war bei keiner Probe nachgewiesen worden, sondern durch Medienberichte bekannt.

FALL BEERBAUM: Der viermalige Olympiasieger Beerbaum sagt über den Umgang mit Medikamenten bei seinen Pferden: «In der Vergangenheit hatte ich die Haltung: Erlaubt ist, was nicht gefunden wird.» Und: «Im Laufe der Jahre habe ich mich darin eingerichtet, auszuschöpfen, was geht.» FN-Chef Breido Graf zu Rantzau reagiert entsetzt und geschockt und kündigt eine Untersuchung an. Brisant: Die deutsche Springreiter-Mannschaft hatte nach den Olympischen Spielen 2004 in Athen die Goldmedaille verloren, weil bei Beerbaums Pferd Goldfever Spuren von Betamethason gefunden worden war, was zwar nicht als Doping, aber als verbotene Medikation eingestuft wurde.



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#4

RE: Deutschland hat KEINEN Kader mehr

in Rund um unsere Schweifträger 05.06.2009 08:11
von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte

Ist doch alles Quark. Am WE in Wiesbaden war der Beerbaum-Clan mit seinen Angestellten dabei. Viel mit NAchwuchspferden, aber wenn ich den Kader auflöse und den Buhmann habe, dann sperre ich den doch richtig, bis das geklärt ist. Erst aufregen und dann so ein Labberkram.

Auf seiner Seite schreibt der Ludger in eigener Sache:
(schön von einem Juristen formuliert)

Nach meinen Äußerungen am 24. Mai in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und dem ZDF ist in manchen Medien fälschlicherweise der Eindruck erweckt worden, ich sei von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung „wegen Dopings“ gesperrt. Dies trifft nicht zu.

Tatsache ist, dass ich zu meinem Umgang mit dem Medikationsverbot auf Turnieren gesagt habe: „Im Lauf der Jahre habe ich mich darin eingerichtet, auszuschöpfen, was geht.“

Und: „In der Vergangenheit hatte ich die Haltung: Erlaubt ist, was nicht gefunden wird.“

Aufgrund der Vorfälle nach Hongkong und meinen Äußerungen hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung eine unabhängige Kommission damit beauftragt, die Angelegenheit zu untersuchen (siehe FN-Pressemitteilung vom 28.5.)

Ich selbst bin von der Teilnahme an Nationenpreisen solange ausgeschlossen, bis ich von der Kommission befragt worden bin und diese Kommission eine Empfehlung abgegeben hat.

Diese Entscheidung akzeptiere ich und bin auch davon überzeugt, dass dieser Schritt wichtig und richtig ist, dem Sport Glaubwürdigkeit zu verschaffen.






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