“Ein Wasserbett?! Aber das ist doch so Eightees?!”, sagte man mir jüngst. Und ich sag: stimmt. Denn im September ‘89 kaufte ich mir mein Erstes. Und das muss auch, denn was soll Futon – wenn ich auf harte Matratzen stünde, dann reichte auch eine Iso-Matte. Aber nicht nur das.
27°C, das ganze Jahr durch. Gut im Winter vielleicht mal so 2° mehr, je nach Bodenfrost. Aber das Thermostat reguliert die Teperatur und das tat es auch schon bei meinem allerersten Bett. Gekauft vom ersten Auszubildenden-Lohn, für – meine sehr verehrten Damen und Herren – 500 Mark! Gut, 450. Den letzten Fünfziger wollte ich im Folgemonat nochmal bei dem Sozpäd-Studenten vorbeibringen, dem ich es abkaufte, was ich aber leider vergaß. Dieses Wasserbett hatte er sich selbst gebaut, es war ein sogenanntes Hardsider-Bett, also 4 massive Holzbretter (helle Buche) auf 2 größere Spanplatten geschraubt. Als Sockel dienten insgesamt 8 Styroporplatten, die außerdem der Wärmespeicherung dienten. Die Matratze war eine Frechheit: 25% beruhigt, beim Drehen schwang sie minutenlang nach. Aber das Alles war mir egal. Die Helden meiner Jugend – von Pierre Richard über Adriano Celentano – alle pimperten sie in einem Ihrer Filme auf einem Wasserbett. Und da ich mit meinem Möbel-Kraft Jugendzimmerbett weniger scorete als Gomez für Deutschland, musste ich aktiv werden. Und es klappte.
Naja, manchmal.
Vier Jahre schlief ich auf diesem Wackelbett, was eher eine mit Wasser und Wattebäuschen aufgefüllte Luftmatratze in einem Holzkasten war. Erst als ich mit meiner damaligen Freundin zusammenzog, musste ich es gegen ein langweiliges Standardmatratzen-Holzrahmen(helle Buche)-Doppelbett im Bauernhausstil (fragt nicht) tauschen. Gut, zum Vögeln sind normale Matratzen sicherlich geeigneter. Aber welches Anfang-Zwanzigjährige Paar vögelt vor der Ehe im Bett? Und solange es keine Aqua-Küchetischplatten gibt, ist ein Wasserbett doch durchaus legitim?!
Wie dem auch sei, als Schluss war kaufte ich mir sofort wieder ein Neues. Diesmal ein Softsider-Modell; hier wird der Wasserkern in einen Schaumstoffrahmen eingelassen. Ich wählte als Beruhigungsgrad 60% – das Nachschwingen reduzierte sich auf 3-5 Sekunden und das Holzpodest ist Alles – nur nicht helle Buche. Vor drei Jahren riss die Matratze und ich ersetzte sie durch eine 85% beruhigte. Das Einzige, was jetzt noch nachschwingt, sind die Schlepphod Stimmbänder.
Was ich zum feierlichen Jubiläum eigentlich nur sagen wollte: hab’ ich vergessen. Aber Wasserbetten sind wirklich toll, denkt mal drüber nach.