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Digital Native
in Merkwürdige Meldungen aus aller Welt 15.01.2010 10:21von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte
Nachdenkliches.
Ich bin kein “Digital Native”.
In letzter Zeit ist mir immer häufiger der Begriff des “Digital Native” begegnet, z.B. in einem Text von Marc Prensky (als PDF) (siehe auch Weiterbildungsblog). Ich habe mich immer gefragt, was das eigentlich sein soll und was einen “Digital Native” von einem “Digital Non-Native” unterscheidet. Was mich besonders an dem Begriff reizte, war der Umstand, dass diejenigen die ihn sich selbst zuschreiben alle “Digital Non-Natives” gerne als “Digital Immigrants” beschreiben.
Für mich ein großes Problem an der Sache sind die Assoziationen die die Begriffe “Native” und “Immigrant” bei mir hervorrufen. Das Wort “Native” beschreibt den Einheimischen oder auch Ortsansässigen und Ureinwohner. Dieser Ureinwohner hat keinerlei besondere Leistung erbracht oder ähnliches, er ist halt einfach ein Ureinwohner und oft ist das Wort des Ureinwohners positiv konnotiert mit tiefer kultureller Verwurzelung und dem leben von kulturell erprobten Werten.
Das Wort “Immigrant” beschreibt den Einwanderer oder wie man in Bayern sagt den Zug’rasten, den der von Außen in die Welt der Natives hinzukommt. Oft ist der Begriff “Einwanderer” negativ konnotiert, weil Einwanderung bzw. Migration oft mit kulturellen Verwerfungen und Konflikten zwischen zwei Gruppen einhergeht.
Ich dachte lange Zeit immer der Begriff “Digital Native” beschreibe das Gefühl, sich in der digitalen Welt heimisch zu fühlen, so heimisch, dass man sich als Einheimischer, ja Ureinwohner fühlt. Doch das ist nicht gemeint. “Digital Native” beschreibt vielmehr das “Aufgewachsen-Sein”, ohne jemals einen C64, ein Modem, eine Bluebox oder die Deutsche Bundespost kennengelernt zu haben. Es beschreibt das “Aufgewachsen-Sein” mit drahtlosem Internet rund um die Uhr seit man denken kann. Es beschreibt kurz und knapp Personen, die jünger sind als ich. Und zwar so jung, dass sie eine Zeit ohne Internet gar nicht kennen, also deutlich jünger sind!
Digital Native ist soll die Bezeichnung sein für eine Generation bzw. eine “Jugendkultur”. Warum es den Begriff des “Digital Immigrant” allerdings gibt ist mir diesbezüglich ein Rätsel, denn in eine durch das Alter definierte Gruppierung kann man per se nicht “einwandern”, entweder man hat das Alter, oder man hat es nicht. Man wird niemals dazugehören können, wenn man nicht das entsprechende Alter besitzt. Die Begriffe “native” und “immigrant” führen also in die Irre, versprechen sie doch, dass man eigentlich einwandern könnte, wenn es bei Licht betrachtet aber unmöglich ist.
Deshalb mein Fazit: Ich bin kein “Digital Native” und ich werde auch nie einer sein (können)! Genauso wenig bin ich ein “Digital Immigrant” und ich werde auch nicht ansatzweise versuchen (können) einer zu sein, sorry Rupert. Ich bin ein “Digital Trailblazer”, ein “Telefonist des 21sten Jahrhunderts” bzw. ein “Connector”, ich suche und finde Wege in der digitalen Welt, ich prüfe, bewerte, wähle aus, verwende und verändere Neues.
Update 19.8.2008
Auch nach längerem Nachdenken, und dem Lesen weiterer Beiträge z.B. dem in der englischen Wikipedia komme ich zu dem Schluss, dass der Begriff so wie er derzeit verwendet wird etliche Schwächen hat und weit davon entfernt ist ein fest stehender Begriff zu sein. Andere Begriffe wie z.B. “Digital Zealot” oder “Generation NF” für z.B. Netz Freundschaft / Net Friendship wären vermutlich passender. Sicher findet man in den klassischen Cyberspace-Romanen gute Begriffe für eine Jugendkultur die durch den Cyberspace geprägt ist. Derzeit wrid wechselweise von
“Generation V” (for virtual),[3] “Generation C” (for community or content), “The New Silent Generation”,[4] the “Internet Generation”, the “Homeland Generation”,[5] or even the “Google Generation”
gesprochen. (Quelle: Generation C / Wikipedia)
Torfmoorholm mietz Büttenwarder
RE: Digital Native
in Merkwürdige Meldungen aus aller Welt 15.01.2010 10:25von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte
Das ist schön:
Ich dachte lange Zeit immer der Begriff “Digital Native” beschreibe das Gefühl, sich in der digitalen Welt heimisch zu fühlen, so heimisch, dass man sich als Einheimischer, ja Ureinwohner fühlt. Doch das ist nicht gemeint. “Digital Native” beschreibt vielmehr das “Aufgewachsen-Sein”, ohne jemals einen C64, ein Modem, eine Bluebox oder die Deutsche Bundespost kennengelernt zu haben. Es beschreibt das “Aufgewachsen-Sein” mit drahtlosem Internet rund um die Uhr seit man denken kann. Es beschreibt kurz und knapp Personen, die jünger sind als ich. Und zwar so jung, dass sie eine Zeit ohne Internet gar nicht kennen, also deutlich jünger sind!
Da geht der Begriff doch ins Leere.
Oder daneben. Ach ja, der VC 64 mit Datasette. Amiga. Seitenweise Programmschreiben für ein Poooiing.hehehe
Telefonhörer in ein Modem stopfen. Und die Rechnung hinterher... Au weia.
Torfmoorholm mietz Büttenwarder
RE: Digital Native
in Merkwürdige Meldungen aus aller Welt 16.01.2010 14:30von MC_RIP • Ich wohn hier | 423 Beiträge | 428 Punkte
Leider werden aber diese jüngeren nie wissen, wie es ist einen Computer zu haben, der alles macht was man ihm sagt, ohne zu diskutieren oder zu verweigern, auch wenn es seinen Tot bedeutet.
Wir wahre dabei, als die Grafig laufen lernte und der 8bit Dreikanahl sount aus den Boxen quäkte.
Das ist für mich mehr Wert.
Dateianlage:
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Nur wer Angst vor der Hölle hat, braucht einen Gott!
RE: Digital Native
in Merkwürdige Meldungen aus aller Welt 16.01.2010 19:12von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte
Meinen ersten hab ich selber zusammengebaut. Zig Kartons hab ich nach Hause geschleppt. Mein Mann wunderte sich. Nach 3 Tagen lief dann Windoes 3.1 oh ja. Und das Ding läuft heute noch auf 3.11 und Suse Linux. Ich hab da den guten Scanner dran hängen... Hat damals DM 4000,- gekostet 1993. So wie er da steht wären es im Laden fertig gebaut 12.000 DM gewesen. Irre, was das damals gekostet hat.
Soundkarte ist geil, da kommt richtig was raus aus den NICHT aktivBoxen. Die brauchen keinen extrastrom. Und sonst schneckt der auf 66 Mhz. Unfassbar. Aber löpt.
Torfmoorholm mietz Büttenwarder
RE: Digital Native
in Merkwürdige Meldungen aus aller Welt 16.01.2010 20:03von holde MaiD • MuWikus | 2.800 Beiträge | 2911 Punkte
Zitat von C:
Das ist schön:
Ich dachte lange Zeit immer der Begriff “Digital Native” beschreibe das Gefühl, sich in der digitalen Welt heimisch zu fühlen, so heimisch, dass man sich als Einheimischer, ja Ureinwohner fühlt. Doch das ist nicht gemeint. “Digital Native” beschreibt vielmehr das “Aufgewachsen-Sein”, ohne jemals einen C64, ein Modem, eine Bluebox oder die Deutsche Bundespost kennengelernt zu haben. Es beschreibt das “Aufgewachsen-Sein” mit drahtlosem Internet rund um die Uhr seit man denken kann. Es beschreibt kurz und knapp Personen, die jünger sind als ich. Und zwar so jung, dass sie eine Zeit ohne Internet gar nicht kennen, also deutlich jünger sind!
...
jaaa, über die deutsche bundespost hab ich auch gelacht
es soll ja schon junge leute geben die das geräusch nicht mehr kennen, wenn man sich mit nem modem übers telefonkabel ins world wide web einwählt *schnarzping, schnarzping*
*Parnassus - Paranuss - Papnasi*
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