#1

Torfrock-Gala Begebenheiten

in KONZERT-AGENTUR 12.07.2007 14:08
von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte
Einem Aufruf von Volker dem Bassisten folgend, hab ich mal drauflosgeschrieben.
Episoden könnte man das nennen. Eine gebe ich hier mal zum Besten:

Ohrenfeindt spielte. Wir hockten uns auf die Bank neben Bühne und Sekuh. Der mit dem viel zu freundlichen Gesicht. Und immer höflich. Was man da am Eingang beobachtet, ist nicht zu fassen. Was Menschen alles versuchen, nur um mal hinter die Plane zu kommen! Und was wollen die da? Ich hab den Mann bewundert. Für seinen Geduldsfaden und für die Ausdauer. Der stand die ganze Veranstaltung über auf seinem Platz ohne Ablösung. Schönen Gruß!

Brösel kam wieder aus der Tür geschossen. Aber nicht weit. 3 Schritte von unserer Bank entfernt wird er abgefangen. Man fragt um Autogramme. Man bittet nicht, das geht zu, als ob die sich alle ewig kennen. Brösel schreibt, zeichnet Werners, läßt sich mit jedem, aber auch jedem fotografieren. Er wird gepackt, rumgedreht. Links rum, rechts rum, er läßt das mit sich machen. Staunend sehe ich mir das kleine Spektakel am Rand an.
Ich sauge das Geschehen auf und es arbeitet in mir. Ein Reporter betritt den Plan. Das Bild vor meinen Augen verschwimmt, ich bin in einem Werner Comic. Voll drin!
Vor meinem geistigen Auge eine Wiese mit Löwenzahn, leuchtend gelb, leichte Brise. Sonnenschein streichelt meine Wangen. Stille. Focus. Ein Kuhfladen. Summen in der Luft. Focus. Der Fladen nimmt irgendwie Züge von Brösel an. Das Summen wird lauter. Aus der Ferne schleicht sich ein Lied in meinen Kopf. Es beginnt zu hämmern: Holsteen röppt! Danke, denk ich, jetzt hab ich auch noch n Ohrwurm! Focus. Schmeißfliegen! Fette Fliegen, metallisch schimmernd in der Sonne. Mit Stiften und Fotoapparaten bewaffnet, schwirren um den Fladen. Besetzen ihn! Der Fladen möchte nicht unhöflich sein und kann sich nicht wehren.

Plötzlich Flucht! Musik aus. Summen. Der Fladen wundert sich, wandelt sich in Brösel. Ein Männlein kommt auf ihn zugewackelt. Mann, der sah aus, wie einer von Brösels TÜV-Prüfern. Mit Schlagseite wankt er auf ihn zu, schweres Gerät an der Schulter hängend. Das Männlein macht den Mund auf und sagt allen Ernstes: „Entschuldigen Sie! Hallo?! Können sie da mal weggehen? Ich möchte gern ein Bild mit Herrn Brösel alleine!" Pause. Der Lacher, der war groß! Plopp! , sagte es und ich war wieder auf dem Platz. Hat das Männlein das jetzt wirklich so gesagt? Hat er wohl, denn um ihn rum lag alles lachend auf dem Boden. Die Stimme dazu- geh weck! Hätte er Stil gehabt, hätte er Herr Wernersen gesagt! Hatte der Mensch nicht. Und was macht der Herr Feldmann? Greift sich einen Kerl links, einen rechts und zerrt die an sich ran. Er brüllt das Männlein an: „Nix! Ich will hier mit meine Loide! Das sind meine Loide!"

Das duldete keine Diskussion. Das Männlein, es resignierte, machte er sein Foto? Kurz darauf ergriff Brösel die Flucht ins Publikum vor der Bühne. Mitten rein.

OOOOODIIIIIIIIIINN
zuletzt bearbeitet 12.07.2007 14:10 | nach oben springen

#2

RE: Torfrock-Gala Begebenheiten

in KONZERT-AGENTUR 12.07.2007 22:45
von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte

Und ein schlechtes Video vom Nachmittag


OOOOODIIIIIIIIIINN
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#3

RE: Torfrock-Gala Begebenheiten

in KONZERT-AGENTUR 12.07.2007 22:47
von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte

Und eine Fotosessio mit Mucke. Hier ist auch das hohe C irgendwo zu sehen. Wir stabnden da, wo der fotograf stand...


OOOOODIIIIIIIIIINN
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#4

RE: Torfrock-Gala Begebenheiten

in KONZERT-AGENTUR 13.07.2007 13:17
von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte

Ich habe prompt Antwort von dem Mann bekommen. Er meint, da sind beim 2 und 3. mal lesen immer wieder Sachen - er reicht das mal an die Kollegen weiter. Ja, so war das nicht gemeint, aber nu is zu spät, er ist auf dem Weg nach Bremerhaven und morgen ist Wikinger Open-Air in Albersdorf.
Also das Oregenool, das sind 5 Seiten. Und mir fallen immer mehr Sachen ein. Die Bröselgeschichte sei so wie ausm Leben gegriffen, so kennen sie den Rötger.


Ich spreche 4 Sprachen.
Deutsch, Platt, bißchen Englisch und Klingonisch.
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#5

RE: Torfrock-Gala Begebenheiten

in KONZERT-AGENTUR 08.01.2008 17:20
von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte

Die Frau Nordseemix hat nun endlich die restlichen Gala Fotos online gestellt.
http://www.nordseemix.de Gala suchen unter Torfrock und dann die Diashow und Drangdüwels suchen. Sach mal, waren wir mit Klamotten in den Pool gefallen oder was? Wie naß sind wir denn? Ja, war der Monsun. Und der war nur bei denen. Schade eigentlich.


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#6

RE: Torfrock-Gala Begebenheiten

in KONZERT-AGENTUR 08.01.2008 17:30
von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte

Nach den diversen Beweisen, daß wir da waren nun auch Bagaluten-Wiehnacht 2007 in der Alsterdorfer. Aber ohne uns.


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#7

RE: Torfrock-Gala Begebenheiten

in KONZERT-AGENTUR 04.06.2010 11:43
von C: • Lord of the Board | 7.782 Beiträge | 8164 Punkte

Man sucht und man findet anderes. Ja, das erlebt man immer wieder.
Aber in "Der Welt" vom 9.7.2007... schönes Ding

Wikinger erobern zum 30-Jährigen von Torfrock Biergarten - "Goile Paadie" im Landhaus Walter: Bagaluten-Geburtstach - Nachrichten welt_print - WELT



09.07.07|Wikinger erobern zum 30-Jährigen von Torfrock Biergarten - "Goile Paadie" im Landhaus WalterDrucken Versenden Bewerten Bagaluten-Geburtstach"Trinkst du noch oder säufst du schon?" Eine wahrlich Party-entscheidende Frage für den echten Torfrock-Fan an diesem Nachmittag im Biergarten des Landhauses Walter - denn anders als bei der alljährlichen berüchtigten Bagaluten-Wiehnacht in der Sporthalle gilt es heute nicht nur drei Stunden durchzustehen mit Rollo, dem Wikinger, Karola, der Krabbenpulerin und Willy, der Ratte, sondern sich glatt die dreifache Zeit auf den Beinen zu halten. Die Band-Gründer Klaus Büchner und Raymond Voss feiern nämlich mitsamt ihrer beiden Youngster Olliwood (Schlagzeug) und Volker Schmidt (Bass) drei Jahrzehnte "Torfmoorholmer Folklore und Torfmoorholmer Gebrauchsrock". Eine verdammt lange Zeit, vor allem auf den Bühnen des Nordens, die jedoch laut Eigendiagnose bei Sänger Klaus "keine Spuren hinterlassen hat - bis auf eine leicht angeschlagene Leber bin ich kerngesund".

Von Julian Hofer
Ob das auch für die mitgealterten Fans gilt, sei angesichts der allgegenwärtigen Bauchansätze, dem Pils in der Linken und der Fluppe in der Rechten, dahingestellt - auf jeden Fall stimmen sie alle wie immer ausgelassen in die bekannten Hits der einzigen Wikinger-Rockband der Welt ein. Ob "Renate", der "Trunkenbold" oder der "Schimmelreiter": Textsicherheit ist garantiert, selbst nach dem zehnten Bier geht der Refrain "Bruder, Oma, Sohn und Mutter, alle sauf'n auf'n Kutter" noch locker von der Zunge. Allen Vieren übrigens, denn mögen die schlichten Mitgröhl-Verse auch mehr dem männlichen Gemüt entsprechen, so haben sich doch neben dem Nachwuchs über die Jahre auch einige Frauen in die stimm- und trinkgewaltige Torfrock-Familie eingereiht. Und das sind Mädels, mit denen man(n) mächtig viel Spaß haben kann. Letzteres macht wohl bis heute die Faszination dieser norddeutschen Kult-Band aus.

Denn musikalisch hat sich kaum etwas verändert, seit 1977 das erste Album mit nordischen Hymnen auf den Markt kam und, nach einer mehrjährigen Auszeit, 1989 mit den Titelsongs zu den "Werner"-Filmen auch der kommerzielle Durchbruch.

Die beinharten Bagaluten bieten Altbekanntes, neues Liedgut oder gar instrumentale Variationen tauchen zwischen Rock, Folk, Klamauk und den Klassikern vom Presslufthammer-B-B-B-Bernhard bis zur Wildsau kaum einmal auf. Dabei hat Büchner seinen trockenen Humor bis heute nicht verloren, blitzt der kalauernde Textwitz auch in einem ganz frischen Song wie "Today no Chance for Romanze" wie ehedem im besten "Matsches-Englisch" auf.

Insgeheim aber haben sich die Torfrocker - trotz eines angekündigten neuen Albums - wohl längst damit abgefunden, dass es ihrer Torfmoorholmer Gemeinde vor allem um die "goile Paadie" geht.

Und doch bedeutet dies weit mehr als Met-Ströme und ausgelassene Pogo-Stimmung. Es ist das viel zitierte Kind im Manne, das hier auf- und sich ausleben darf: Unter Wikingerhelmen und Fell-Wämsern, mit Plastik-Schwertern und -Keulen auf den Schultern stoßen Familienväter mit ihren Trinkhörnern an, rufen Odin statt Jesus an und proben archaische Männlichkeitsgesten.


Sie liegen sich lachend und stets friedlich in den Armen und erinnern sich bei den auf einer Großleinwand gezeigten, wacklig-unscharfen Filmen aus alten Torfrock-Zeiten an die eigene Vergangenheit. Bejubeln mit "De Drangdüwels" und "Ohrenfeindt" auch die vertrauten Vorbands und nehmen selbst geistige Tiefflieger wie Elton und Herrn Holm als Geburtstagsgäste in Kauf.

Tiefsinnig ist zwar auch der Torfrock-Humor nicht unbedingt immer, doch anders als der Raab-Lakai sind Büchner und Voss echte Typen und keine peinlichen Witz-Figuren. Was selbst dem schon leicht schwankenden Fan nicht entgeht - die spontanen "Oh, wie ist das schön"-Publikumschöre, auf die ein Elton ohne jegliches Gespür drauflabert, sprechen Bände. Nein, Torfrock braucht keinen Stimmungs-Clown, das Geheimnis ihres Erfolges findet sich in dem schlichten Glückwunsch eines hellsichtigen Fans: "Ich wünsche den Jungs, dass sie nie erwachsen werden."


Ja, Meister!

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