Eine Woche ist jetzt um und weiß nicht, wo ich anfangen soll. Beim Montag? Wäre mal was.
Am Morgen erst mal nach dem Frühstück lernen, daß man nicht aus der Box zu stürmen hat, sondern brav wartet, bis man ein Halfter angelegt bekommt und dann erst nach Aufforderung zu gehen hat.
Man darf auch niemanden einfach umbüffeln, nur weil man jetzt aber gerne los möchte. Erst mal umgucken dürfen und weil so noch kein Außenplätzchen frei ist, wegen 2 Verletzten und einem Fohlen, das auch was hat... ab in den Roundpen. Den kennt sie schon und sie kann sich bewegen und hat Gesllschaft. In der Zeit kann man die Boxen machen.
Die Halle ist frei und die Betten gemacht. Maja kommt in die Halle, um sich richtig auszutoben. Aber nicht ohne Hintergedanken. Natürlich ist bei der Freilauferei auch Erziehung im Spiel. Folgen, Halten, Abwenden.
Für einige Stunden mußte sie dann ins Zimmer mit Aussicht. Blöd, aber immerhin hatte sie was zu gucken. Und Heu sowieso.
Am Nachmittag dann Putzen und - satteln. Als sie das Ding sah, hatte sie Spiegeleier-Augen. Ein Getanze und Gezappel da. Schon beim Putzen. Stillstehen? Was ist das denn? Mit viel Geduld und Spucke geht auch das. Dann das Auflegen des Sattels. Ohje! Und gaaanz langsam den Gurt. Nee, dieses Pony hat Angst. Aber wie. Sowas Aufgeregtes!
Ich leiß mir viel Zeit und bis wir um die Ecke in der Halle waren waren gute 20 Minuten vergangen. Ich führte sie. Ne hanze Weile. Dann versuchte ich etwas nachzugurten. Ein Kreisel an der Hand. Ich ließ die Bügel herunter und führte weitere an die 20 Runden mit baumelnden Bügeln. So richtig eingekriegt hat sie sich nicht. Egal. Ich wollte jetzt wissen, was da reiterlich zu machen ist und versuchte aufzusteigen. Wir haben eine schöne Aufstieghilfe, die das Pferd entlastet, aber an das Ding wollte sie nicht. Nicht noch mehr erschrecken, dachte ich. Einige Versuche später dann, halb im Gehen war ich da oben. Hmmm
Schritt. Viel Schritt. Pony hatte den Hals oben und streckte den Rücken nach unten. Steif, schnell. Übereilt. Vorne faßte ich sie gar nicht an. Bloß nicht! Ein kleiner sehr harter Trab. Und dann bitte auch nicht unbedingt rechts herum. Viel Lob und erst mal Ruhe in das Pony kriegen.
Irgendwann wollte sie dann auch in die Tiefe. Vorwärts-abwärts. Aber immer nur kurz, dann zuckte es durch sie durch und die Nase war wieder ganz weit vorn. Das kann es nicht sein. Wir beendeten das Ganze. Sie stand wie eine eins, als ich absaß und den Gurt lockerte.
Sie konnte noch 2 Stunden raus, dann war der Tag auch um.
Dienstag
gleiche Prozedur am Morgen. Nur OHNE umrennen wollen.
Am Nachmittag fast auch. Ich hatte n Höhenflug an diesem Tag. Nachdem ich einen anderen Sattel ausprobierte-die Sattelei dauerte nicht ganz solange und die Zappelei war weitaus weniger- da war ich nach 3 Runden führen beim 2. Anlauf auf dem Pony und sie stand. Eine längere Trabphase brachte noch nicht das gewünschte Lockerungsergebnis, aber die Stute war viel ruhiger. Sie regariert gut auf den Schenkel und das Gewicht. Es ist nur noch nicht der wahre Jakob. Wir übten die erst einmal wichtigsten Lektionen, wie Halten, ruhig stehen bleiben. Anreiten, wenn es gewünscht ist. Und auch Antraben nur auf Wunsch. Viel im leichten Sitz... ich denke mal es war viel für den Kopf.
Mittwoch
Den Kopf einmal freipusten bitte. Morgens spielen in der Halle und wieder die Bodenarbeitslektionen zur Gehorsamsverbesserung. Auslüften draußen und am Nachmittag? Trense drauf und ab in den Wald. Das Pferdchen, es war ganz aufgeregt. Und fand alles sooo spannend. Runter vom Hof, vorbei an den Fohlen, die eine unglaubliche Faszination auf sie ausüben. Dann vorbei an weiteren Kollegen und da: Der Wald.
Ich hatte das ruhigste und liebste Pony an der Hand. Eines, daß dioe Luft einsaugt, alles beguckt und keine Angst hat. Neugierig immer weiter, immer weiter... die wäre mit mir bis nach Rade gelaufen, wenn ich nicht mal umgedreht wäre. Und es war kein Eilen, es war wirklich mal ein Spaziergang, denn sie hat sich dann doch an meinem Tempo orientiert.
Das konnte sie alles dann den Kollegen draußen erzählen, bevor es dann ins Bett ging. Maja, die Waldfee.
Donnerstag
Langsam war ich auf Zinne, denn der Paint, mit dem sie zusammen soll, da krieg mal die Besitzerin zu fassen. Machmal, meinte die. Ja geht es noch? Und das dämliche Fohlen verschwindet auch nicht und belegt hier Platz. Ich denk, die will ausziehen. Wie heißt das Lied? Dann geh doch!?
Maja macht sich. Die Benimmregeln hat sie kapiert. Artig wartet sie, bis sie darf. Sie weiß ja, was sie tun soll, oder was nun kommt. Die ist alles andere als doof. Und sie will gefallen, aber ist dabei einfach übereifrig. Ein Tick, der nervt, ist daß sie versucht nach links-immer nach links, Dich mit dem Kopf wegzuschubsen. Das macht sie dann so ungeschickt, daß auch kein Verschluß hält. Vera öffnete den Karabiner vom Halfter und hatte den dann in der Hand. Haha Halfter geschreddert. Nee kann man reparieren.
Jedenfalls, solange man nocht in Reichweite ihres Kopfes steht, ist das kein Problem. Aber das Geschlage wird weniger. Heute saß ich nochmal drauf. Hektik kam auf. Aber dann im Schritt, war es ruhig. Sie sucht die Anlehnung, findet sie und kann nicht so ganz den Weg in die Tiefe gehen. Immerhin ist das schon nicht mehr giraffenartig. Aber zufrieden sind wir beide mit der - Gesamtsituation - noch nicht. Ich glaub Maja wird rossig. Na das hat jetzt gerade noch gefehlt.
Freitag
Übern Zaun lernte sie nun Sioux kennen und man war sich auf beiden Seiten des Zaunes einig: Ich kann dich nicht leiden. Damit war das Thema durch. Wir spazierten ein wenig (morgens wieder Freiprogramm gewesen) und dann putzen. Ich gehe schon nicht mehr mit dem Striegel drüber. Nur mit einer Bürste und selbst das ist ihr unangenehm. Das ist nicht normal. Ich kam mit einem dicken Pad. Legte es auf. Tanzen. Aber es biß nicht und das war gut. Ich kam mit einem Gurt. Tanzen. Ich schloß ihn sehr vorsichtig. Kopfschlagen. Ich zog die Trense auf. Stehen. Gurtete nach... nix.
In die Halle und an die Longe. Ohne Ausbinder. Sehen, wie sie läuft. Gut, das habe ich schon besser gesehen, aber sie ist albern. Nicht bei der Sache. Das gibt sich dann und sie macht schön mit. Links besser als rechts. Aber die Nase hoch. Schließlich Schnauben und etwas strecken. Na mehr wollen wir doch gar nicht.
Ein Paddock ist frei und ab jetzt ist das Majas Platz. Zippo freuts, hatte er bisher doch den 2-m-Zaun dazwischen und Maja findet ihn wohl auch sehr nett. Nun trennt sie nur noch eine Litze. Was für ein Geschrei, als es Richtung Zippo ging. Ich hatte plötzlich einen Hengst an der Hand. Schade, dran vorbei und hintern Zaun, meine Liebe.
Das störte ja Maja nicht. Die hat ihm erst mal was weiß ich wieviel vor die Nase gerosst und die Kiste zwischen die Litzen gehalten. Und Zippedeus konnte nicht von ihr lassen. Zusammen geht nicht. Dann läßt er sich den ganzen Tag von ihr tragen.
Und auch die müssen sich abwechseln mit dem Plätzchen. Dann ist da noch Devin. Der hat seine Nase auch unter Majas Schweif gehalten, aber fand dann wohl, daß da schon Zippo dran war... der ist ein ganz ein ruhiger. Man darf ihn nur nicht hinlassen, der meint dann auch zu einem Dauereinsatz gerufen worden zu sein.
Samstag
Morgens benehmen und spielen. Den Tag über draußen sein und am Nachmittag arbeiten. Nochmal Longe. Und sie ist so neben sich. Mit der Madam kann man nichts anfangen. dazu ist die Rosse auch noch ansteckend. Denn die Shettystuten legten sofort auch los. Kollektives Bewußtsein. Die Wallache rundherum, auch vom Nachbarn drehen allesamt durch und Maja steht kleckernd in der Mitte und freut sich. Ich mich nicht. So kann man nicht arbeiten.
Sonntag
Also wenn ich einen Gurt anziehe, der nur ein Pad hält, dann geht es. Aber wenn ich einen Sattel gurte, dann tut es offensichtlich weh. Ich befrage dazu Vera und heute gehts weg von den Verliebten mit dem Star, den das alles nicht interessiert, weil Maja schon mal die falsche Farbe hat. Star mag das kleine Schwarze schon immer und sonst- rassistisch wie der Gäule nun mal sind - ausschließlich Fjordmädchen. Star wird geritten und ich laufe mit Madam an der Hand in den Wald. Entschleunigung heißt das. Mit sowas hibbeligem hat es keinen Zweck und den Wald, den findet sie gut. Der hat eine sehr positive Wirkung auf Maja.
Maja hat einen Punkt im Rücken auf der rechten Seite, der ist das, was sie drückt. Fragte ich das nicht vor einer Woche? Da tut es weh. Pony ist auch schief. Weil sie auch noch die eine Seite entlastet. Das ist ein Fall zur Akupunktur.
2 Nadeln in den Kopf und eine Lange in den Rücken. Die Nadel, die sonst im Pferd verschwindet, ging nicht mal einen Zentimeter rein. Alles fest und hart. Na dann erklärt sich die Angst, das Wegdrücken und das appeldwatschte Laufen von selbst.
Vera hat zusätzlich gelasert. Warten wir, was morgen kommt.
Wenn sich die Rosse langsam mal nicht mehr derartig aufs Gemüt haut, wäre ja schon viel gewonnen.
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